Designdidaktik

Ein Projekt zur Förderung und Forderung einer Fachdidaktik für die Lehre des Design.

graue Literatur

Session Designdidaktik auf der Unconference Design Research 2014

Da die Dokumentation der Unconference Design Research 2014 der DGTF auf der Veranstaltungswebsite leider nicht weiter gepflegt wurde und die eingereichte Zusammenfassungen der Session nicht online gestellt wurden, im Folgenden nun die Zusammenfassung der Session Designdidaktik:

Session Designdidaktik

Die Session Designdidaktik, präsentierte aktuelle Ergebnisse der Themengruppe, insbesondere den Stand der Designdidaktik, diskutierte weiteres Vorgehen und die Überlegung, Designdidaktik in der Satzung der DGTF zu verankern und die DGTF als ausgewiesene Interessenvertreterin von DesignwissenschaftlerInnen und -forscherInnen auch explizit zu einer für HochschullehrerInnen zu machen.

Begonnen wurde mit den ersten Ergebnissen der aktuell laufenden Umfrage auf designdidakik.de zur Berufungspraxis von Designprofessuren. Das aus den Ergebnissen abgeleitete Kompetenzprofil von Bewerbern wurde diskursiv besprochen. Zudem wurden Verbesserungen der Umfrage für den weiteren Durchgang erarbeitet.

Im zweiten großen Themenfeld
 „Stand der Designdidaktik“ stellte Guido Kühn zunächst die rechtlichen, politischen und strategischen Aspekte des Themenfeldes Didaktik für das Design dar. Stichpunkte waren u. a. Vertretung in Gremien der Hochschulplanung, Einfluss auf rechtliche Vorgaben, Rahmenbedingungen der Curriculumsentwicklung …

Punkte der anschließenden Diskussion:

  • Die Auseinandersetzung mit der Fachdidaktik ist keine Option, sondern eine Pflicht.
  • Es braucht eine eigenständige Strategieentwicklung zum Thema Bologna aus dem Design heraus.
  • Es fehlen Material / Literatur / Tagungen zu der Frage „Wie geht Designvermittlung?“
  • Es geht um Hilfen zur Verbesserung, nicht um Bevormundung.
  • Die Frage nach Internationalität, Standort? Zudem fehlen Vorgaben die Internationalisierung designorientiert umzusetzen.
  • Es wurde über die Disziplinierung im positiven Sinne gesprochen.
  • Es braucht eine Positionierungen und Ansprechbarkeiten für Entscheider auf politischer Ebene. Angefangen von den Planungen auf ministerieller Ebene bis zur Hilfestellung in der Praktischen Lehre. (Aktuell beantworten mehrheitlich Kollegen aus den Natur- und Wirtschaftswissenschaften diese Fragen für die Designer).
  • Das Wort Didaktik sorgte zunächst für negative Bauchgefühle (meist Erinnerungen an „Schule“): als feststehender Fachbegriff / akademischer Standard wurde er aber akzeptiert.
  • Fachdidaktik soll keinesfalls normativ wirken. Dies erinnert an die Anfänge der DGTF mit ähnlichen Berührungsängsten zu den Begriffen „Forschung“ und „Theorie“ und ist beispielhaft für den ungewohnten Umgang mit dem Themenfeld als solchem.

Abschließend waren sich die Session Teilnehmer einig, dass Didaktik existent und die Lehre spätestens seit Bologna reglementiert ist. Eine Nichtverhandlung aus der Disziplin heraus wird den aktuellen Usus fortsetzen, dass andere sich für uns Normen und Regeln überlegen und Design als akademische Disziplin schwer anerkannt wird. Die DGTF stellt aktuell implizit auch die Fachstandsvertretung für Designlehrende. Daher formulierte die mit 17 Teilnehmern gut besetzte Session dem folgenden Vorschlag (einstimmig per Akklamation):

„Wir bitten den Vorstand der DGTF bis zur nächsten Vereinssitzung einen Vorschlag zur Änderung der Satzung zu formulieren, mit dem Ziel Designdidaktik als weiteres Vereinsziel aufzunehmen“

 

Soweit die von Guido Kühn und Philip Zerweck im November 2014 formulierte Zusammenfassung.

 

Philip Zerweck

Autor, Produktentwickler, Designlehrer und Designwissenschaftler

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