Designdidaktik

Ein Projekt zur Förderung und Forderung einer Fachdidaktik für die Lehre des Design.

Allgemein

Leseliste Q1/2019

Literatur-, Web- und Pressefunde

gefunden im 1. Quartal 2019 (z. T. bereits früher veröffentlicht):

  • meine wichtigste Entdeckung im letzten Jahr, als Schreibender und Lehrender, kostenlos zum Runterladen und nur 9 Seiten:
    The debunking handbook German.
    Cook, John, und Stephan Lewandowsky. 2012. Widerlegen, aber richtig! The debunking handbook German. Übersetzt von Bärbel Winkler und Oliver Marchand.
    https://skepticalscience.com/docs/Debunking_Handbook_German.pdf.
  • Wahrnehmung: “Schönheit ist lebensnotwendig” Interview von Stefan Klein
    Der Neurobiologe Semir Zeki hat herausgefunden, was im Gehirn vor sich geht, wenn wir Schönes wahrnehmen. Ein Gespräch über Ästhetik, die Liebe und den Versuch, beides zu verstehen.
    Einer der Forschungskomplexe des letzten und aktuellen Jahrzehnts mit dem größten Erkenntnisgewinnung ist das Zusammenwachsen von Geisteswissenschaften und Neurobiologie. Hier ein leicht zu lesendes Stück, das für uns Designer die wichtigsten Neuerungen der Wahrnehmung auf den Punkt bringt. Wo tummelt sich Designforschung aktuell? Hier nicht. Sollte sie aber. Mustread.
    veröffentlicht in ZEITmagazin NR. 2/2019, online 2. Januar 2019
    >> Interview auf ZON
  • Empfehlungssystem: Der Netflix-Algorithmus macht Kunst berechenbar von Adrian Lobe
    Bei jedem Film, den ein Netflix-Abonnent schaut, werden Dutzende Variablen gemessen – etwa Verweildauer, letzter Zugriff oder gesehene Filme.
    Aus dem Sehverhalten kann Netflix ableiten, welche Serien ein wirtschaftlicher Erfolg sind und welche eher floppen.
    Solche algorithmischen Empfehlungssysteme korrumpieren die Nutzer, weil sie nur noch zeigen, was erwartbar und gefällig ist.
    Serendipity in Zeiten der Algorithmen: während die Design-Cummunity immer noch verklärt von benutzergetriebener Innovation und Co-Creation fabuliert, ist die Silikon-Valley-Neo-Moderne schon dabei das größte Grauen wahrwerden zu lassen: jedem Nutzer das zu geben, was er möchte.
    veröffentlicht in der Süddeutschen, online am 11. Januar 2019
    >>Artikel auf SZ.de
  • Social Design: Eine bessere Welt ausarbeiten von Anne Haeming
    Solartische, DIY-Webstühle, eine Stuhlmanufaktur als NGO: Design wird politisch. Und damit wandelt sich die Rolle der Designer selbst. Sie wollen die Gesellschaft verändern.
    Auch wenn wider ein paar ärgerliche Formulierungen im Artikel stehen, doch ein brauchbarer Übersichtsartikel über aktuelle Ausstellungen und Bücher zum Thema.
    veröffentlicht auf Spiegelonline am 13. Januar 2019
    >> Artikel auf SPON
  • Eröffnung des neuen Standorts: Form und Haltung von Sabine Buchwald
    Die Designfakultät der Hochschule für angewandte Wissenschaften will in ihren neuen Räumen nicht nur schöne Dinge gestalten, sondern auch Antworten auf gesellschaftliche Fragen geben.
    veröffentlicht auf Süddeutsche.de am 5. Februar 2019
    >> Artikel auf SZ.de
  • 1200 Euro netto für die Auftragsfotografin Protokoll von Eva Hoffmann
    Falls der Monat für Caren, 27, gut läuft.
    Wieder ein Gehaltsbericht des Juvenilablegers der SZ, liest sich aber ganz vernünftig, auch wenn Fragen nach professioneller Ausbildung, Mitgliedschaft in BFF oder AGD aussen vor bleiben.
    veröffentlicht am 11. Februar 2019 auf jetzt.de
    >> Artikel auf jetzt.de
  • Wie Professoren motivieren – und was sie alles falsch machen können von Julia Merlot
    Forscher haben 150 Professoren nach ihren Lehrmethoden gefragt – und dann die Noten von 15.000 Studenten untersucht. Das Ergebnis: ein erstaunlicher Befund über die Psyche der Hochschullehrer.
    ACHTUNG: In dem Spiegelartikel ist eine wichtige Sache falsch wiedergegeben. Intelligenz ist nach wissenschaftlichem Konsens kaum veränderbar. Was aber veränderbar ist, sind die Fähigkeiten und wie wir unsere Möglichkeiten ausnutzen. Der englischsprachige Original-Artikel bringt dies auch deutlich zum Ausdruck. Die Kernaussage der wissenschaftlichen Untersuchung bleibt jedoch auch im SPON-Artikel erhalten: Studierende lernen deutlich besser, wenn die*r Lehrer*in an die Möglichkeit glaubt, dass “ability” steigerungsfähig ist. Das sollte jenen zu denken geben, die immer noch behaupten Design / Kunst sei nicht lehrbar, Talente könnten nur zur Entfaltung gebracht werden.
    Originalartikel erschienen am 15. Februar 2019 auf Science Advances DOI: 10.1126/sciadv.aau4734
    >> Artikel auf ScienceAdvances
    Zusammenfassung erschienen am 19. Februar 2019 auf SPON
    >> Artikel auf SPON
  • Studierende wollen nicht unterhalten werden Interview von Matthias Kohlmaier mit Jens Nachtwei
    An vielen Hochschulen gilt noch immer: Professoren und Studierende leben in verschiedenen Welten und haben zwar ein paar Vermutungen, was man voneinander erwartet, aber wenig Gewissheiten. Anhand dieser These ist eine Studie der Frage nachgegangen, welche Verhaltensweisen und Eigenschaften sich Studierende von ihren Professoren wünschen.
    Interview veröffentlicht auf Süddeutsche.de am 5. November 2018
    >> Interview aud sz.de

In Fortsetzung der besonderen Abteilung zu Machtmissbrauch, Sexismus, Ausbeutung und anderen üblen Missstände der letzten Leselisten:

  • Machtzentren von Merle Krafeld
    Schon die Überschrift [es geht um den Spiegelartikel »Sex im Präsidentenbüro« aus 2018] zeigt, worum es dem Artikel an allererster Stelle geht: Wer hat wen wann wo und wie zu welcher Art von Sex oder welchen sexuellen Handlungen gezwungen? Man zielt auf den voyeuristischen Klick ab. Unter den Tisch fällt, worum es eigentlich im Kern geht: Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt.
    Sehr guter, längerer Artikel, der sowohl die Strukturen, als auch die Berichterstattung kritisch aufdeckt.
    veröffentlicht auf VAN – das Digitale Klassikmagazin am 16.5.2018
    >> Magazinbeitrag

Philip Zerweck

Autor, Produktentwickler, Designlehrer und Designwissenschaftler

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