Designdidaktik

Ein Projekt zur Förderung und Forderung einer Fachdidaktik für die Lehre des Design.

Allgemein

Leseliste Q3/2018

Literatur-, Web- und Pressefunde

gefunden im 3. Quartal 2018 (z.T. bereits früher veröffentlicht):

  • Lehr-Ranking offenbart unbequeme Fakten von Jan-Martin Wiarda
    “Standpunkt” zum Thema THE Europe Teaching Ranking im ZEIT Chancen Brief vom 19. Juli 2018. Nicht lesen, wenn man als deutscher Hochschullehrer bequem bleiben möchte.
    Beitrag im Newsletter ZEIT CHANCEN Brief vom 19. Juli 2018 (Ziemlich weit unten)
    >> ZEIT CHANCEN Brief – 19. Juli 2018 online
  • Designstudium: Tips für die Mappe! von Nadja Kirsten
    Wenn du Design studieren willst, musst du eine Mappe mit Arbeiten einreichen. Auf diese sieben Punkte solltest du achten.
    Und wider ein ärgerlicher Artikel aus der Schreibe von ZEIT Campus, den wir hier aufnehmen, weil er anzeigt auf welchem minderen Niveau über das Designstudium geschrieben wird. Und dann auch noch geschrieben von der Redaktionsleitung bei ZEIT Campus und in dem “ZEIT Studienführer 2018/19” veröffentlicht. Im Kasten “Hier geht es weiter” gibt es dann “Insider-Infos” in denen ein Buch empfohlen und zitiert wird: “Besonders interessant sind die zahlreichen Insiderinfos, zum Beispiel dazu, welche Motive bei Prüfern nicht gern gesehen werden (die Autorinnen nennen etwa Totenköpfe, Teddybären, Rosen und Diddl-Mäuse).” Wie schaffen wir es, das die Journaille den großen Studienbereich Design wenigstens ernst nimmt?
    veröffentlich in ZEIT Studienführer 2018/19, online seit 13. Juli 2018 auf ZEIT Campus
    >> Artikel auf ZON
  • Arbeiterkind: “Die Studienfinanzierung ist nur auf die Mittelschicht ausgerichtet” Interview von Friederike Hoppe mit Katja Urbatsch, Geschäftsführerin der Initiative Arbeiterkind.de
    Am 15. Juli endete die Bewerbungsfrist für Studienplätze zum kommenden Wintersemester. Inzwischen versenden die Unis erste Zusagen und fordern Gebühren für die Immatrikulation. Doch nicht alle können sich den Studienstart leisten. Katja Urbatsch, Geschäftsführerin der Initiative Arbeiterkind.de, sieht hier ein großes Problem.
    Machen wir uns nichts vor, auch wenn es keine fundierte Untersuchung zu dem Thema gibt: Das Designstudierenden-Klientel ist definitiv NICHT der Durchschnitt der Bevölkerung. Und ob die Verteilung der “künstlerischen Eignung” wirklich vom Beruf, der sozialen Stellung der Eltern abhängt, wie die empfundene Korrelation suggeriert? *räusper* Auf Texte zu dem Einfluss des “richtigen Stallgeruchs” und anderen Punkten der Chancengleichheit/sozialen Selektion wurde hier bereits mehrfach verwiesen, z. B. den Hochschul-Bildungs-Report in Leseliste Q4/2017, Beiträge wie “Berufswahl: Wir wählen, was wir kennen” von Jochen Mai und “Sozialer Aufstieg: Vorfahrt für alle” von Sebastian Gallander in Leseliste Q4/2016, ein Essay “Geschlechterdebatte: Das Drama der begabten Frau” von Rebecca Newberger Goldstein zum Thema angeborene Brillanz in Leseliste Q3/2016 und vieles mehr …
    Nun eben scheint das Thema “Geld” immer noch oder wider aktuell … und wir Designer müssen uns fragen: wie viel Kapital benötigt ein*e Designstudent*in, denn Material- und Werkzeugkosten sind deutlich höher, als in anderen Studienfächern.
    veröffentlicht auf ZEIT Campus online, am 28. Juli 2018
    >> Interview auf ZON
  • Wir berichten sehr verhalten zum Thema Suizid, u.a. wegen des Werther-Effeks. Wenn Ihre Gedanken um Suizid kreisen, nehmen Sie bitte Hilfe in Anspruch, z.B. die bei der anonymen, kostenlosen und nicht nachverfolgbaren Telefonseelsorge unter den Telefonnummern 0800 – 111 0 111 und 0800 – 111 0 222. Oder wenden Sie sich an Hausärzte oder Ambulanzen in psychiatrischen Kliniken.
    Suizid: Schwerer Stoff von Martina Kix, Antwerpen
    An einer der besten Modeschulen der Welt hat ein Student Selbstmord begangen. Er löste eine Debatte darüber aus, wie viel Druck Studenten brauchen, um Großartiges zu schaffen – und wann es zu viel wird.
    Endlich eine Artikel der ZEIT Campus, der Qualität hat. Einzig der Verweis auf die nicht unerhebliche Anzahl von Suiziden an “normalen” Studieneinrichtungen, der in vielen Leserkommentaren gebracht wird,  fehlt massiv. Bitte lesen und sich Gedanken machen. Insbesondere (abseits des traurigen Themas): Wenn man liest, welch’ schlechte Lehre offensichtlich an der genannten, extrem renommierten Einrichtung, der Modefakultät der Königlichen Akademie der Schönen Künste, Antwerpern stattfindet, und auf welch’ bitter-niedrigem Niveau nun versucht wird etwas zu verbessern, kann man abschätzen, wie es generell um die Designdidaktik an Hochschulen bestellt ist. In Deutschland wird es kaum besser sein … nur ist der Erfolgsdruck an einem Studiengang Mediendesign einer Feld-Wald-und-Wiesen-Fachhochschule in Deutschland geringer. Die Lehrqualität?
    veröffentlicht in
  • Gehalt: Nach welchem Studium gibt es das höchste Einstiegsgehalt? n.n.
    Was soll ich studieren, wenn ich gut verdienen will? Lohnt sich ein Masterstudium? Und in welchen Unternehmen werden meine Fähigkeiten am besten vergütet? Über diese Fragen gibt der Gehaltsreport für Absolventen Aufschluss, den die Jobplattform Stepstone jährlich herausgibt. Für die aktuellen Vergleichszahlen wurden 200 000 Fachkräfte in den ersten zwei Berufsjahren befragt.
    Wer junge Menschen bei ihren Karriereplänen berät sollte das unbedingt lesen. Design ist wörtlich und separat als eigene Fächergruppe vertreten.
    veröffentlicht online auf SZ.de, 22. August 2018
    >> Artikel auf SZ.de
    Der ursprüngliche “18/19 Stepstone Gehaltsreport für Absolventen” ist hier zu finden:
    >>Download PDF
  • Was macht ein gutes Studium aus: “Zivilcourage lässt sich schwer auf den Lehrplan setzen” Interview mit HRK-Präsident Peter-André Alt von Susanne Klein
    Der neue HRK-Präsident Peter-André Alt erkärt, warum es im Studium nicht einfach darum geht, Studenten auf die Wirtschaftsbetriebe vorzubereiten. Wichtig ist, wieder mehr Grundlagen zu vermitteln – auch ethische.
    Die Aussagen des neuen HRK-Präsidenten Peter-André Alt sind relevant, auch für das Design. Obwohl die Vorstellungen die klassische humboldtsche Universität repräsentieren. Die deutlichen Standpunkte gegen die Einflussnahme der Wirtschaft auf Ausbildungsinhalte und -ziele sind in diesen Bereichen des Deutschen Hochschulwesens sicher gültig, wer jedoch die Geschichte und Geschicke der Fachhochschulen – trotz allem Aufmandelns zu TH und HAW –, den stark wachsenden Bereich des Dualen Studiums sowie den internationalen Kontext bedenkt, stellt sich doch ein paar Fragen. Das Bekenntnis zu der Aufgabe “zu definieren, was das Hochschulsystem des 21. Jahrhunderts leisten soll” lässt aufhorchen und macht den Artikel sehr lesenswert. Der Anspruch zumindest Bildung und nicht Wissen zu vermitteln, sowie das Bekenntnis zum gesellschaftlichen Engagement, zur “Befähigung, kritisch (…) nachdenken und sprechen sowie aktiv moralisch-ethische Standards vertreten zu können” ist universal. Also Designer: lesen und reflektieren, mehr als genug Ansatzpunkte bietet das Interview.
    veröffentlicht in SZ Nr. 185, 13. August 2018, online SZplus am 12. August 2018,
    >>Interview auf SZplus
  • Bildung und Kultur: Prüfungen an Hochschulen 2017
    In der Fächergruppe “Gestaltung” haben 2017 so viele Menschen/männlich/weiblich [Erstabsolvent Medien Alter/Gesamtstudienzeit Semester] einen Abschluss gemacht:
    6.297/2.122/4.175 [k.A./k.A.]  insgesamt, davon:
    232/102/130 [28,9/14,5] Universitärer Abschluss (ohne Lehramtsprüfungen, einschl. der Prüfungsgruppen ”Künstlerischer Abschluss” und ”Sonstiger Abschluss”, ohne Bachelor- und Masterabschlüsse)
    20/8/12 [36,5/k.A.] Promotionen
    50/7/43 Lehramtsprüfungen (einschl. LA-Bachelor und LA-Master)davon: 7 an Grund- und Hauptschulen/Primarstufe [26,5/13,0], 15 an Realschulen/Sekundarstufe I [24,3/11,5], 1 an Gymnasien/Sekundarstufe II/allgemeinbildende Schulen [k.A./k.A.], 1 an Sonderschulen/Förderschulen [k.A./k.A.], 26 an Beruflichen Schulen/Sekundarstufe II, berufliche Schulen [33/16,0]
    186/61/125 Fachhochschulabschluss (ohne Bachelor- und Masterabschlüsse)
    4.721/1.559/3.162 Bachelorabschluss
    1.088/385/703 Masterabschluss
    Zahlen aus S.16-18, Details auf S.57, S.153 und Alter/Studienzeit ab S.162

    Quelle: „Bildung und Kultur: Prüfungen an Hochschulen 2017“. Fachserie 11, Reihe 4.2. Statistisches Bundesamt, 23. August 2018. https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/BildungForschungKultur/Hochschulen/PruefungenHochschulen2110420177004.pdf?__blob=publicationFile.

Philip Zerweck

Autor, Produktentwickler, Designlehrer und Designwissenschaftler

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