Johannes Itten zum pädagogischem Programm am Bauhaus
Johannes Itten beschreibt 1923 in seinem Aufsatz Kunst-Hand-Werk, das pädagogische Konzept der Vorlehre am staatlichen Bauhaus, die er leitete.
Itten grenzt in seinem Beitrag Handwerker, Kunsthandwerker und Künstler zueinander ab und plädiert für eine ganzheitliche Gestaltungsausbildung, welche sich seinen Worten zu Folge im wesentlichen an den selben Zielen orientiert, wie die die allgemeine Erziehung des Menschen. Die natürlichen Anlagen, das Denkvermögen, das Sinnesvermögen und die körperlichen Fähigkeiten sind gleichermaßen zu entwickeln, auf dass sich die „individuellen Kräfte ungehemmt in der schöpferischen Arbeit verwirklichen können“. Vor allem das Körperbewusstsein steht für Itten im Fokus der gestalterischen Ausbildung, damit das Werkzeug dem Geist folgt und Gestaltung nicht an den Grenzen der manuellen Fertigkeiten scheitert. In zweiter Ebene sieht er die synästheteische Bildung, die Entwicklung eines Gespürs für Formen, Farben und Materialien. In der dritten Ebene setzt er die „Schulung des Verstandes, des logischen Denkens“.
Erschienen im Nachdruck in Form+Zweck, Berlin, 3-1979, S. 13-15.
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